Mircea Dinescu

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Mircea Dinescu, geboren am 11.11.1950 in der südostrumänischen Kleinstadt Slobozia als Sohn eines Drehers und einer Hausfrau. 1957 bis 1968 Besuch der Volksschule und des Gymnasiums in seiner Heimatstadt; 1968 Abitur. Nach dem Militärdienst ging er nach Bukarest, studierte einige Semester Journalistik und arbeitete als Redakteur bei verschiedenen Literaturzeitschriften, zuletzt (bis März 1989) bei der Zeitschrift des rumänischen Schriftstellerverbandes „România literarą“ (Das literarische Rumänien). Dinescu debütierte 1967 mit einigen Gedichten in der Zeitschrift „Luceafąrul“ (Der Abendstern). Bis 1985 publizierte er acht Gedichtbände; danach durfte er keine eigenen Bücher mehr veröffentlichen. Anläßlich einer Reise in die Sowjetunion äußerte er sich 1988 enthusiastisch über Glasnost und Perestrojka; dies und ein kritischer Vortrag anläßlich eines Colloquiums in West-Berlin über Fragen der Poetik ließ ihn in den Augen des Ceauşescu-Regimes endgültig zum Dissidenten werden. Mircea Dinescu nahm diese Rolle an; unter Hausarrest gestellt, gab er ausländischen Zeitungen und Rundfunksendern Interviews, in denen er offen das Regime kritisierte und die Ceauşescu-Diktatur für das Elend und die Unfreiheit im Lande verantwortlich machte. Im Sommer 1989 erschien der in Rumänien verbotene Gedichtband „Moartea citeşte ziarul“ (Der Tod liest Zeitung) in den Niederlanden, im Oktober 1989 der Sammelband „Exil im Pfefferkorn“ in der Bundesrepublik. Am 17.Dezember ...